«Digital Project» - erfreuliche Bilanz

Mit «Digital Project» unterstützte die Handelskammer beider Basel in den vergangenen vier Jahren ausgewählte Projekte und somit die digitale Transformation ihrer Mitglieder. Das Förderprogramm lief Ende 2020 aus. Die Bilanz ist erfreulich. Unternehmen unterschiedlichster Branchen, vom Klein- bis zum Grossunternehmen, realisierten Projekte, die sie effizienter machen, näher zum Kunden bringen oder ganz neue Businessmodelle ermöglichen.

Von Deborah Strub

2017 lancierte die Handelskammer beider Basel zu ihrem 20-Jahre-Jubiläum als bikantonaler Wirtschaftsverband mit der Initiative «Are you digital?» unter anderem das «Digital Project». «Wir unterstützten unsere Mitglieder tatkräftig, bei der Digitalisierung einen Schritt voran zu kommen, um auch in Zukunft attraktiv für ihre Kunden zu sein», freut sich Deborah Strub, Leiterin Cluster & Initiativen. Für ausgewählte Projekte ihrer Mitglieder übernahm die Handelskammer einen Teil des finanziellen Aufwands. Ende 2020 lief das Förderprogramm aus.

Bilanz aus vier Jahren «Digital Project» ist erfreulich

30 Unternehmen interessierten sich für das Angebot, nicht alle Anträge passten jedoch in das Förderziel vom «Digital Project». Teilweise zogen die Unternehmen ihre Anträge aus betrieblichen Gründen auch selbst wieder zurück. 13 Projekte unterstützten wir schliesslich bis Ende 2020. Nicht nur mit finanziellen Mitteln, sondern auch mit dem Zugang zum stärksten Netzwerk der Region. So brachten wir die Unternehmen mit Entwicklungspartnern oder Forschern und Entwicklern aus den Hochschulen zusammen. Insgesamt sprach die Handelskammer eine Projektfördersumme von über einer Viertelmillion Franken.

Einige Projekte sind bereits abgeschlossen, andere noch in der Umsetzung. Sie verteilen sich über Unternehmen verschiedenster Grössen und Branchen. Unternehmen aus der Bau-, Bekleidungs-, Beratungs- und Veranstaltungsbranche aber auch aus der Forstwirtschaft nahmen Digitalisierungsprojekte in Angriff. Von einem kleineren Betrieb mit sieben Mitarbeitenden bis zu einem Grossunternehmen mit 500 Mitarbeitenden. Das unterstreicht, dass die Digitalisierung alle etwas angeht.

IoT, künstliche Intelligenz, Virtual Reality, BIM: alles ist dabei

Die Projektinhalte bewegen sich mehrheitlich in der Prozess-, Produkt- und Technologieentwicklung. Sie geben Einblick, was mittels Digitalisierung alles möglich ist.

Die Eventagentur Congrex Switzerland beispielsweise, konnte mittels eigens entwickelter Software strukturierte Prozesse teilautomatisieren, die zuvor hohen manuellen und zeitlichen Aufwand erforderten. Die Schreinerei Jäggi entwickelte die «smarte Tür» und die Schreinerei Tschudin AG digitalisiere ihren Produktionsprozess – von der Planung über die Herstellung bis zu Auslieferung. WMC IT Solutions reduzierte ihre vormals 15 Applikationen wie CRM, ERP, Zeiterfassung u. s. w. in einem «one net» auf fünf, sodass ein medienbruchfreier Prozess vom Kunden über die Mitarbeitenden bis zum Lieferanten entsteht.

Corporate Fashion International entwickelte einen Webshop für ihre Business-Kunden mit Kundenportal und einer «smarten Offerte». Die Förster notieren künftig die Masse des Stammholzes im Wald für die Raurica Wald AG nicht mehr auf einem ausgedruckten Excel-Sheet, sondern lesen diese in eine App ein. Regent verkauft nach erfolgreich abgeschlossenem «Digital Project» Leuchten mit Sensoren für Helligkeit, Bewegung, Temperatur und Feuchtigkeit, die über ein Bluetooth-Netzwerk mit einer Cloud-Infrastruktur kommunizieren.

 

«Wir unterstützten unsere Mitglieder tatkräftig, bei der Digitalisierung einen Schritt voran zu kommen, um auch in Zukunft attraktiv für ihre Kunden zu sein»

Deborah Strub
Abteilungsleiterin Cluster & Initiativen & Mitglied der Geschäftsleitung Handelskammer beider Basel

 

 

 

SSA Architekten realisierten ein Projekt in der vernetzten Planung. Oder wie es im Fachjargon heisst: Building Information Modeling (BIM). Zusammen mit der FHNW prüften sie, wie Virtual Reality bei digitalen Baumodellen einzusetzen ist, damit die Bauherren am Modell gute Entscheide treffen können. Durch die einfachere Beurteilung von Situationen am virtuellen Objekt sollen weniger Leerläufe im Planungs- und Bauprozess resultieren.

Mit der Rotstift AG unterstützten wir ein Unternehmen, das vor Projektbeginn hauptsächlich auf Papier und mit vielen Medienbrüchen arbeitete. Mit der Einrichtung des «Secured Workspace» begann im Sommer 2019 mit Unterstützung der Handelskammer die umfassende Digitalisierung der Rotstift AG.

Mit einem «Digital Project» schritt auch die Digitalisierung im Personalwesen voran. Marseco setzt die Künstliche Intelligenz ein, um die Stellenmeldepflicht, welche die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative mit sich brachte, automatisiert zu erfüllen. Von der Stellenmeldung bei den RAVs bis zum Feedback der Unternehmen zu den von den RAVs vorgeschlagenen Dossiers ist der gesamte Informationsfluss digitalisiert. Auch die Büro Systems AG will Künstliche Intelligenz einsetzen. Ihre Kunden sollen künftig von vorausschauenden Wartungs- und Servicedienstleistungen profitieren.

 

be-digital vernetzt, berät und unterstützt weiterhin mit Angeboten

Auch wenn wir «Digital Project» im 2021 nicht mehr anbieten, sind wir mit verschiedenen Events, dem «digital Checkup» oder attraktiven Kursen zu verschiedenen Themen rund um die Digitalisierung weiterhin für Sie da. be-digital vernetzt, berät und unterstützt Ihr Unternehmen weiterhin. Es lohnt sich, immer wieder vorbeizuschauen. Wir freuen uns auf Sie.