Laufentaler Naturstein-Unternehmen legen Grundstein zur Digitalisierung

Ob in Bädern, Küchen oder Gärten: Natursteine gehören zu den ältesten Baumaterialien der Menschheit. Die Unternehmen Staudt AG und staudtcarrera ag aus Zwingen bieten ihren Kunden seit bald 30 Jahren die passenden Natursteinlösungen. Nun wollen die Betriebe in Sachen Digitalisierung einen Schritt nach vorne machen.

Von Andreas Maeder

Leidenschaft für Naturstein, modernste Bearbeitungstechnik sowie solides Handwerk: Dank diesen Eigenschaften gehören die Unternehmen Staudt AG und staudtcarrera ag seit 1991 zu den renommiertesten Natursteinunternehmen in der Region Nordwestschweiz.

Bei der Umsetzung ihrer Projekte setzen die Betriebe auf Steinsorten wie Granit, Marmor, Sand- oder Kalkstein. Materialien also, die schon seit tausenden Jahren verwendet werden. Als erfolgreiches Unternehmen leben die Staudt AG und staudtcarrera ag jedoch nicht in der Vergangenheit. «Um langfristig erfolgreich zu bleiben, müssen wir mit der Zeit gehen», sagt Robert Staudt, Geschäftsführer der Staudt AG. «Dazu gehört auch, dass wir in Sachen Digitalisierung am Ball bleiben. Bisher fehlten uns dafür jedoch schlicht und einfach die Ressourcen.» Als KMU mit rund 20 Mitarbeitenden sei es schwierig, einzelne Mitarbeitende über längere Zeit für ein Digitalisierungsprojekt «abzubestellen». Trotzdem entschieden sich die Betriebe vergangenes Jahr dazu, in diesem Bereich einen Schritt nach vorne zu tun. 

«Um langfristig erfolgreich zu bleiben, müssen wir mit der Zeit gehen»

Robert Staudt, Geschäftsführer der Staudt AG

Ziel: Papierflut eindämmen

Mit der Teilnahme am Digital Checkup der Handelskammer beider Basel setzten die Betriebe einen Grundstein in Sachen Digitalisierung. Mit der «digitalen Auslegeordnung» verfolgten die Unternehmen zwei Ziele: Einerseits sollte die Papierflut in den Betrieben eingedämmt werden, anderseits sollten diverse potenzielle Digitalisierungsmassnahmen ermittelt und beurteilt werden. Unterstützt wurden die Natursteinbetriebe von dem Beratungsunternehmen Taktwerk. Dieses ist auf die Digitalisierung von KMU aus dem Industrie- und Baugewerbe spezialisiert. 

Die Mitarbeitenden der Staudt AG und der staudtcarrera ag verarbeiten den Naturstein mit hoher Präzision.
Der neue Rheinuferweg zwischen der Dreirosenbrücke und Huningue kann sich sehen lassen. Die staudtcarrera AG lieferte den Kalkstein für das Projekt.
Schritt für Schritt zum papierlosen Büro: Die Unternehmen Staudt AG und staudtcarrera ag wollen den Digitalisierungsprozess in Zukunft weiter vorantreiben.
Unmassplatten werden mit computergesteuerter Fräse millimetergenau zugeschnitten.
Zeitlos ästhetisch: Auch im 2016 eröffneten Erweiterungsbau des Kunstmuseums Basel spielt Naturstein eine tragende Rolle.

Zeitersparnisse dank neuem Buchungsprogramm

Trotz der professionellen Betreuung sei der Digital Checkup kein Selbstläufer, betont Esther Ochsenbein, die auf Seiten der Natursteinunternehmen für den Digital Checkup verantwortlich war. «Wer bei dem Projekt mitmacht, muss bereit sein, auch etwas dafür zu tun.» Die Natursteinbetriebe zeigten diesen Bereitschaft – und wurden dafür belohnt. «Unser Unternehmen ist noch nicht gänzlich papierlos, aber wir sind auf gutem Weg dorthin», sagt Ochsenbein. So werden zum Beispiel die Dokumentationen der einzelnen Aufträge nicht mehr in Mäppchen, sondern nur noch digital bewirtschaftet. Im Zuge des Checkups hat das Unternehmen unter anderem das Buchungsprogramm und die damit verbundenen Prozesse analysiert und in der Folge eine neue Lösung angeschafft. «Dadurch sparen wir bei jeder Verbuchung Zeit.» Als nächstes planen die Unternehmen, die Zeiterfassung ihres Personals vollständig zu digitalisieren. «Wir haben in Sachen Digitalisierung definitiv einen grossen Sprung gemacht» freut sich Esther Ochsenbein.

«Wir haben in Sachen Digitalisierung definitiv einen grossen Sprung gemacht»

Esther Ochsenbein, staudtcarrera AG

Schritt für Schritt zur digitalen Transformation

In Zukunft wollen die Staudt AG und staudtcarrera ag noch weitere Massnahmen in Angriff nehmen. Wie Geschäftsführer Robert Staudt betont, kann die Digitalisierung jedoch nicht über Nacht umgesetzt werden. «Es ist ein fliessender Prozess, der vor allem auch ein Umdenken bei den Mitarbeitenden erfordert.» Zudem sei es auch im Bereich der digitalen Transformation wichtig, Prioritäten zu setzen. «Man sollte besser schrittweise kleine Projekte realisieren, statt gleichzeitig auf fünf Hochzeiten zu tanzen.» Als Unternehmer, der im täglichen Business auf uralte Materialen setzt, weiss Robert Staudt schliesslich: Gut Ding will Weile haben.