Digitalisierung kaum Auswirkung auf Beschäftigung

Verbesserte Wettbewerbsfähigkeit für 35 Prozent der Unternehmen, keine signifikante Auswirkung auf die Beschäftigung, Verbesserungsbedarf bei den Qualifikationen des Personals: Zu diesen Ergebnissen kommt eine KOF-Studie zur Digitalisierung.

Von Andreas Maeder

Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich befragte in Zusammenarbeit mit der Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie der ETH Zürich und der Hochschule für Angewandte Psychologie der Fachhochschule Nordwestschweiz rund 4000 Schweizer Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigen zum Thema Digitalisierung. Dabei zeigten sich für den Zeitraum zwischen 2013 und 2015 nur wenig Auswirkungen der Digitalisierung auf die Beschäftigung: Bei 76 Prozent der Unternehmen kam es zu keiner Veränderung, 12 Prozent vermelden eine Abnahme und 11 eine Zunahme. Während die befragten Unternehmen mehr Absolventen von Fachhochschulen und Fachschulen, Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung und Absolventen von Universitäten beschäftigen, zeichnet sich ein Rückgang bei den angelernten und ungelernten Arbeitskräften ab.

Digitalisierung und Wettbewerbsfähigkeit

35 Prozent der Unternehmen sehen ihre Position im Wettbewerb durch die Digitalisierung verbessert. Knapp 60 Prozent erkennen keine Veränderung ihrer Wettbewerbsfähigkeit, während 2 Prozent eine Verschlechterung vermelden.

Zwischen 2013 und 2015 entfielen mehr als 16 Prozent der Investitionen der Schweizer Unternehmen auf den Bereich Digitalisierung. Als wichtigste Technologien, die dabei zum Einsatz kommen, zeigten sich in der KOF-Befragung:

  • E-Beschaffung und ERP (Enterprise Resource Planning) - 60%
  • CRM (Customer Relationship Management) - 47%
  • Social Media - 45%
  • Telearbeit - 42%

Der Studie zufolge werden die Technologien schwerpunktmässig in der Administration, im Marketing und in der Beschaffung, grundsätzlich jedoch in allen Unternehmensbereichen eigesetzt. Stärker verbreitet sind die Technologien bei grösseren Unternehmen, die zudem häufiger auf komplexere Technologien wie Roboter, RFIF und IoT (Internet of Things) setzen.

Bessere Qualifikationen gefordert

Als häufigstes Hindernis auf dem Weg der Digitalisierung nannten die Unternehmen fehlende verfügbare Qualifikationen, gefolgt von der Komplexität der Arbeitsabläufe. Kleine Unternehmen gaben darüber hinaus das Fehlen der benötigten finanziellen Mittel als Hindernis an.

Eine Zusammenfassung der Studie kann hier herunter geladen werden.