Wie Unternehmen den passenden ICT-Anbieter finden

Für Unternehmen ist das Finden von ICT-Anbietern nicht leicht. Insbesondere dann, wenn spezielle Kenntnisse der Branche vorausgesetzt werden. Die Plattform «Skillbrowser» aus Basel will das ändern.

Von Andreas Maeder

Informatikerinnen und Informatiker sind in der Schweiz begehrt. So rangieren Informatikberufe, zu denen beispielsweise Analytiker oder Programmiererinnen zählen, beim Schweizer Fachkräftemangel-Index in der Deutschschweiz auf dem Spitzenplatz. Für Unternehmen, die gezielt nach solchen Fachkräften suchen, ist das keine leichte Situation. Vor allem Dann, wenn Anbieter mit spezifischen Kenntnissen gefragt sind.

Mit diesem Problem hat sich auch der Basler Philippe Strübin herumgeschlagen. Als Wirtschaftsinformatiker suchte er immer wieder nach ICT-Anbietern, die ihn bei spezifischen IT-Aufgaben unterstützen sollten. Fündig wurde er oft erst nach langem, mühseligem Suchen. So kam er auf die Idee, eine Plattform zu kreieren, auf der IT-Firmen angeben können, welche Fähigkeiten sie haben und sie so von Unternehmen schneller und gezielter gefunden werden können. Geboren war die Idee zur Suchplattform «Skillbrowser». Was der Browser kann, und warum er für Unternehmen spannend ist, erzählt Philippe Strübin im Interview.

«Die Suche nach passenden IT Dienstleistern war für mich immer eine grosse Herausforderung und mit sehr viel Aufwand verbunden.»

Philippe Strübin
Gründer und CEO von Skillbrowser

Herr Strübin, erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Computer?
Klar. Es war ein Commodore 64. Ich war acht Jahre alt als ich ihn bekam. Ich brauchte ihn in erster Linie zum Gamen. Damals habe ich nicht gedacht, dass ich mich mal beruflich mit Computer beschäftigen werde. 

Mittlerweile sind Sie ausgebildeter Wirtschaftsinformatiker. Was hat Sie zu diesem Beruf gebracht?
Mit Anfang 20 kam ich eher per Zufall zur Informatik. Mich hatte schon früh das strukturierte und analytische Troubleshooting fasziniert. 

Nun haben Sie eine Plattform namens «Skillbrowser» lanciert. Können Sie kurz beschreiben, was «Skillbrowser» genau ist?
In der Vergangenheit stand ich oft vor der Herausforderung, geeignete Fachleute für Projekte zu finden. Dabei habe ich immer viel Zeit damit verloren, zuerst nach Firmen zu suchen, die die richtigen Skills haben. Dann musste der Kontakt hergestellt sowie ein Gespräch geführt werden und am Ende passte es manchmal doch nicht. Diesen ganzen Prozess soll «Skillbrowser» verkürzen.

Wie funktioniert die Plattform?
IT-Anbieter können ein Profil erstellen, in dem sie konkret angeben, welche Skills, Lösungen und Dienstleistungen sie anbieten. Unternehmen können dann auf der Plattform gezielt nach Anbietern mit diesen Skills suchen. Mittlerweile haben wir bereits gegen 200 Anbieter auf der Website. 

Wie stellen Sie sicher, dass die Anbieter auch tatsächlich über die angegebenen Skills verfügen?
In dem andere ihre Skills bestätigen. Je mehr Bestätigungen jemand von Kunden hat, desto glaubwürdiger ist sein Profil.  Zugegebenermassen ist es aber momentan eine Herausforderung, solche Bestätigungen zu bekommen. Deshalb bin ich froh, wenn Unternehmen sich Zeit nehmen und möglichst viele Skills bestätigen. 

Warum ist es so schwierig, geeignete ICT-Anbieter zu finden?
Wenn man auf Google nach ihnen sucht, gibt es tausende Anbieter. Die Schwierigkeiten beginnen, wenn man Experten mit ganz speziellen Kenntnissen braucht. Zum Beispiel jemanden, der sich mit Dokumentenmanagement auskennt und gleichzeitig auch noch in der Bauindustrie tätig ist. Bei «Skillbrowser» lassen sich solche Kenntnisse kombinieren. 

Wie wird die Plattform finanziert?

Die Anbieter, die sich präsentieren, sollen später einmal für das Profil zahlen. Aber ich will bewusst auf ein faires Preismodell setzen. Auch für kleinere Anbieter soll der Preis keine Hürde sein. 

Wenn Sie in Zukunft blicken, was sind grosse Themen, die auf Unternehmen im IT-Bereich zukommen werden?
Das Internet der Dinge ist sicher in der Industrie ein grosser Trend. Bei den Autoherstellern der Einsatz von Künstlicher Intelligenz. In anderen Branchen wie bei Versicherungen oder Banken sicher die Digitalisierung im Allgemeinen. So oder so: Alle werden ICT-Anbieter brauchen, die sich in diesen Themen auskennen. Ich hoffe, dass «Skillbrowser» bei der Suche helfen kann.

Mehr Informationen:
www.skillbrowser.com